Die China Seismo-Electromagnetic Satellites (CSES) sind wissenschaftliche Satellitenprojekte der "Chinese Earthquake Administration" zur Untersuchung von natürlichen elektromagnetischen Phänomenen im erdnahen Weltraum, die einen Zusammenhang mit Erdbeben- und Vulkanaktivitäten auf der Erdoberfläche haben.

Nach dem erfolgreichen Start des ersten Satelliten CSES-1 im Februar 2018 soll der zweite Satellit CSES-2 2024 ebenfalls in eine sonnensynchrone, polare Erdumlaufbahn in ca. 500 km Höhe gebracht werden. Die Lokalzeit des absteigenden Knotens wird ebenfalls bei 14:00 Uhr liegen, wobei die exakte Position in der Umlaufbahn eine Phasendifferenz von 180° zu CSES-1 aufweisen wird. Das verdoppelt die Wahrscheinlichkeit für das Detektieren der gesuchten elektromagnetischen Phänomene und ermöglicht eine deutliche Verbesserung der Separierung zwischen seismischen und nichtseismischen Ereignissen.

Das IWF ist in Österreich das führende Institut bei der Erforschung von Frühwarnindikatoren basierend auf elektromagnetischen Messungen im Zusammenhang mit Erdbebentätigkeiten. Die Instrumenten-Beteiligung an CSES-1 ermöglicht dem IWF einen direkt Zugang zu einem neuen und einzigartigen Datensatz für dieses Forschungsgebiet.

Das IWF wird - wie schon für CSES-1 - ein Quanteninterferenz-Magnetometer (CDSM) für die CSES-2-Mission beisteuern. Die Elektronik soll ident zum Gerät auf CSES-1 aufgebaut werden, der Sensor wird an das Design für die europäische Jupitermission JUICE angepasst, da er ein verbesserte Performance ermöglicht.

Der Bau des Skalarmagnetometers für der CSES-2-Mission ist von großer Bedeutung für die Genauigkeit der Magnetfeldmessung und somit für den Gesamterfolg der Mission. Darüber hinaus werden österreichische Wissenschaftler/innen und Studierende am technolo­gischen (Steigerung der Zuverlässigkeit und Weltraumqualifikation einer neuen Sensor­technologie) und wissenschaftlichen Erfolg der Mission (Erforschung von Frühwarnindikatoren bei Erdbeben sowie Ringströme und feldparallele Ströme in der Erdmagnetosphäre in Zusammenarbeit mit der Swarm-Mission der ESA) verstärkt teilhaben können.