Ein internationales Team unter der Führung des IWF wurde von der ESA ausgewählt, eine Planetary Ion Camera (PICAM) für die Nutzlast des Mercury Planetary Orbiters (MPO) bereitzustellen. PICAM ist ein Massenspektrometer für Ionen, das wie eine All-Sky-Kamera für geladene Teilchen arbeitet und dazu dient, die Kette von Prozessen zu studieren, in denen Neutralteilchen aus dem Boden des Merkur herausgeschlagen, ionisiert und schließlich in die Umgebung des Merkur befördert werden.

PICAM wird die Massenzusammensetzung und Energie- beziehungsweise räumliche Verteilungen von niederenergetischen Ionen bis zu 3000 eV messen. Diese Beobachtungen werden in einzigartiger Weise erlauben, die niederenergetischen Teilchenemissionen von der Merkuroberfläche, ihre Quellgebiete und die Auswurfmechanismen zu studieren sowie den Sonnenwind zu verfolgen, der ebenfalls auf die Oberfläche treffen und maßgebliche Ejektionsprozesse in Gang setzen kann. All das wird einem besseren Verständnis von der Bildung der dünnen Atmosphäre des Merkur und seines Magnetosphärenplasmas dienen.

PICAM verbindet hohe räumliche Auflösung und eine volle Datenerfassung in einem 2 π Gesichtsfeld mit einem Massenbereich, der sich bis ~132 u (Xenon) erstreckt und einer Massenauflösung, die besser als ~50 ist.

PICAM ist Teil des aus vier Sensoren für Neutralteilchen und Ionen bestehenden Instrumentenpakets SERENA (Search for Exospheric Refilling and Emitted Natural Abundances). PICAM selbst besteht aus einem Sensor mit der Ionenoptik und dem Ionendetektor sowie aus einer angebauten Elektronikeinheit mit eigener Stromversorgung für Nieder- und Hochspannungen, Elektronik zur Koordinaten- und Laufzeitmessung und der Steuereinheit. Die Messdaten werden an die gemeinsame System Control Unit von SERENA weitergeleitet.